Kategorie-Archiv: Rückmeldungen

Pflanze unmögliche Gärten: 2016

Jeder Mensch ist ein Künstler

Lass Dich fallen. Lerne Schlangen zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die „ja“ sagen
und verteile sie überall in Deinem Haus.

Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue Dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen,
schaukle so hoch Du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.

Pflege verschiedene Stimmungen,
verweigere Dich, „verantwortlich zu sein“ – tu es aus Liebe!
Mache eine Menge Nickerchen.
Gib Geld weiter. Mach es jetzt. Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei, lache eine Menge.
Bade im Mondschein.

Träume wilde, phantasievolle Träume.
Zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell Dir vor, Du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern. Höre alten Leuten zu.
Öffne Dich. Tauche ein. Sei frei.

Preise Dich selbst.

Lass die Angst fallen, spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in Dir. Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken. Werde nass. Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe.
– Joseph Beuys

6. Juni 15 Garten 084Allen, die dieses Jahr mit mir unmögliche Gärten gepflanzt haben:
Guten Rutsch
in ein
fröhliches,
ausbalanciertes
und
durch und durch erfreuliches Jahr 2016!

 

 

… feiern und tanzen!

DSC00366… gestern sagte eine Rehabilitandin, als es um die Jahresernte ging, zu einer anderen, jüngeren, die eben etwas verzweifelt schien: „Weißt du, es hat einfach keinen Sinn, weiter dumm zu sein und so zu leben, wie andere es dir vorsagen.“ Und  weiter: „Ich kann einfach jeden Tag glücklich sein, egal wie meine Diagnose ist.“

 

– Hier ist, als Poem to go, für den Weg in den Jahreswechsel, ein Gedicht von Daniel Ladinsky:

Stille

Ein Tag der Stille
kann  wie eine Pilgerreise sein.
Ein Tag der Stille
kann Dir helfen,
der Seele zu lauschen,
Wie sie ihre wunderbare Laute und Trommel spielt.
Ist Reden nicht meistens
die verrückte Verteidigung einer einstürzenden Festung?
Ich dachte, wie wären hierher gekommen,
Um uns in Stille hinzugeben,
Um uns dem Licht und dem Glück zu ergeben,
Um innerlich den Sieg der Liebe
zu feiern und zu tanzen!

Daniel Ladinsky: Ich hörte Gott lachen. Gedichte inspiriert von Hafiz. Arbor Verlag, Freiburg im Breisgau 2011

DSC00316Allen TeilnehmerInnen der KraftquellenArbeit im Reha-Zentrum Utersum, den Organisatorinnen und Teilnehmerinnen der Kraftquellenseminare in Hamburg und Thierstein (ja!), allen, die mir Rückmeldungen gegeben haben und mir deutlich gemacht haben, wie sie für sich Gutes in dieser Arbeit erfahren haben, und allen, die mich inspiriert und unterstützt haben bei der KraftquellenArbeit: herzlichen Dank, alle guten Wünsche für einen schönen Jahresausklang und einen guten Rutsch in  ein zauberhaftes, erfüllendes und heiteres Neues Jahr!

Rückmeldungen zur KraftquellenArbeit

Vor einiger Zeit fragte ich die Teilnehmenden in der Kraftquellenarbeit, wie diese Arbeit für sie ist, oder wie sie diese Arbeit anderen beschreiben würden. Hier die Rückmeldungen.

Kraftquellen-Arbeit heißt für mich:

„Auf eine neue Art und Weise etwas über mich zu erfahren, ohne etwas preisgeben zu müssen, wenn ich es nicht will.“
„Mich meinen Problemen zu nähern, ohne von Dritten oder mir selbst bedrängt zu werden.“
„Techniken kennenzulernen (z.B. Wandelwinde-Karten legen),  Anregungen mit nach Hause zu nehmen, die ich sonst nie kennengelernt hätte. “
„ … zu erfahren, dass andere Frauen Ähnliches erlebt und erlitten haben, ohne in deren Lebensgeschichte eintauchen zu müssen.“
„Das kreative Schreiben ermutigt einen zum Schreiben. Alles! Die Gedanken, Gefühle, Erfahrungen, einfach alles…. Das Schreiben gibt ein Gefühl der Befreiung, der Leichtigkeit und des Glücks. Weil ich mich spüre… „
„Kein Leistungszwang, Spiel, Zutrauen, Freude, Einsichten“
„Das eigene Erleben zum Ausdruck bringen – intensiver in sich hineinspüren – Glücksmomente – Momente der puren Lebenslust festhalten – innere Stärke spüren“
„Durch das Schreiben verändert sich auch der Ton. Er wird überlegter, weniger verletzend. Sich selbst und anderen gegenüber. Die Probleme werden  differenzierter – im Bauch und im Kopf.“
„ Kreatives Schreiben: → befreit mich → entlastet mich→ macht mir Freude → entspannt mich“
„Einfach seinen Gedanken freien Lauf lassen. Sich befreien. Sich berühren lassen von den Gedanken anderer oder ganz bei sich bleiben.“
„Ich nehme etwas davon mit, was ich in meine `Schatzkiste` lege!“

Austernfischer?

Eine Rehabilitandin, die kürzlich im Reha-Zentrum Utersum war und an der KraftquellenArbeit teilgenommen hat, ist jetzt wieder zuhause. Sie hat die Haikus kennengelernt und schrieb jetzt: 

… ich habe noch einen, der hier ganz überraschend kam, wirklich in der Nacht, für den ich dann extra aufgestanden bin, um ihn aufzuschreiben, denn erst dann konnte ich wieder einschlafen, er hätte mich um den Schlaf gebracht, allerdings in erquickender Unruhe:

Lauschen in die Nacht
Austernfischer in der Stadt?
Es bleibt das Gute.
23.7.13 005

 

Dauertrotzer widerlicher Umstände

17.7. Schmetterlinge 020Ich freue  mich immer sehr, wenn ich merken kann, dass die Haltungen, die in der Reha gelernt werden, im Alltag Bestand haben und weiter genutzt werden. Das Haiku-Schreiben ist, so will es mir scheinen, eine Lebenseinstellung und eine meditative Praxis zugleich.  Hier eine Rückmeldung von einer Rehabilitandin, die im T-Shirt mit der Aufschrift: Dauertrotzer widerlicher Umstände zu den Sitzungen kam und der es die Haikus angetan hatten:

Ich hatte ja Sorge, dass mich hier nichts anfliegt, aber ich habe mich gleich an meinem 1. Tag in einen schönen Park in der Innenstadt begeben, mich an einer meiner bevorzugten Stellen niedergelassen und siehe da … ich schreibe es Ihnen einfach mal:

Alte Säulen im
Park, dunklen Zeiten getrotzt –
nichts ist vergessen

Dieser Moment hat noch eines rausgelassen:

Reste von Säulen
zeugen von dunklen Zeiten –
friedliche Ruhe

Ich bin immer mal wieder auf dem Haiku-Trip und suche nach Momenten, die ich hier tatsächlich auch finde, wenn auch nicht solche Knaller-Momente wie auf Föhr, aber das stimmt mich schon ganz zufrieden. Das Ganze ist auf dem Festland und im Alltagsleben einfach anspruchsvoller, und deshalb habe ich mir auch das Haiku-Buch von  Inahata Keiko:  Welch eine Stille!  angeschafft.
Und das Notiz-Heft immer parat.
Heute konnte ich sogar eine Freundin, die -zig langwierige Grässlichkeiten und alle immer gleichzeitig am Start hat, mit einem meiner Föhr-Haikus beglücken, so war es wirklich, und das war für mich natürlich auch ganz besonders besonders …
Ich freue mich schon auf die nächste Reha mit Schreibereien und neuen Entdeckungen.

Ich freue  mich auch und grüße herzlich in den Grüneburgpark!

Erfahrungen in der KraftquellenArbeit: TeilnehmerInnen-Feedback

Manchmal schreiben mir die TeilnehmerInnen der KraftquellenArbeit, wenn Sie wieder zuhause sind, und berichten, wie es Ihnen mit dem neu Gelernten ergangen ist. Diese Rückmeldungen sind mir sehr wichtig, denn ich kann ihnen entnehmen, wie meine Veranstaltungen  wirken und was für die TeilnehmerInnen  bedeutsam war.
Hier zwei neuere Feedbacks:

„Ich wollte Ihnen noch sagen, dass ich, seitdem ich das Schreiben der Morgenseiten bei Ihnen kennen gelernt habe, mich fast jeden Morgen hingesetzt habe um die drei Seiten zu schreiben. Die erste Kladde habe ich jetzt vollgeschrieben. Nie hätte ich gedacht mal soviel zu schreiben. Das Schreiben tut mir sehr gut. Ich fühle mich oft den ganzen Tag noch getragen. Ich kann gar nicht sagen, was mich da trägt, aber es ist sehr schön. Ich gehe auch irgendwie gestärkter in den Tag.“

„Die Erfahrungen der KraftquellenArbeit haben wohl den größten Teil meines Reha Erfolges ausgemacht. Der Kontakt zu mir selber und das wieder spüren können meiner Grenzen und Bedürfnisse hat einiges an Veränderungen in meinem Alltag nach sich gezogen. Und es wirkt immer noch wunderbar nach und wächst.“

23.7.13 052

 

Heilsames Schreiben in der Reha

Dieser Beitrag erschien zuerst im blog: www.inselschreibwerkstatt-blog. de .

23.7.13 013Weil ich immer wieder gefragt werde, was wir denn in der Schreibwerkstatt des Reha-Zentrums Utersum so machen, habe ich kürzlich mal die TeilnehmerInnen gefragt, was für sie denn in dieser Schreibwerkstatt passiert. Hier sind einige Antworten:

Losschreiben einfach seinen Gedanken freien Lauf lassen ganz frei oder zu einem Thema. Blitzlichter seines versteckten Ichs erkennen, entdecken, alte und neue Gedanken formulieren und festhalten oder loslassen. Sich befreien Ideen anderer aufsaugen sich berühren lassen von den Gedanken anderer Continue reading